Dörfer im Wandel
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Der Buchtitel „Dörfer im Wandel“ steht zunächst für eine gewaltige Veränderung der Einwohnerzahlen: rund 200 Einwohner lebten um das Jahr 1800 in den beiden Dörfern Haibühl und Ottenzell mit umliegenden Weilern; knapp 1100 waren es in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Das Leben und Arbeiten im früheren Dorf bestimmte bis in das letzte Jahrhundert hinein die Selbstversorgung der Anwesen mit Nahrungsmitteln und einfachen Gebrauchsgegenständen. Jährlich etwa zwölf dt Brotgetreide und täglich gut zehn Liter Kuhmilch bildeten um das Jahr 1800 den knappen Grundstock zur Ernährung der Bewohner eines halben Hofes in Haibühl. Nur durch den früh einsetzenden Kartoffelanbau ließ sich die Nahrungsmittelversorgung einigermaßen sicherstellen. Der frühere Holzhausbestand mit schindelgedeckten „Wohnhäusern, Stallungen und Lagerräumen unter einem Dach“ ist vollkommen verschwunden; an das frühere Dorfbild erinnern ansatzweise nur mehr alte Fotos. Den Wandel in den Dörfern während der zurückliegenden beiden Jahrhunderte belegt vorliegendes Buch nicht nur durch Beschreibungen sondern vor allem durch eine Vielzahl zeitgenössischer Berichte und nicht zuletzt durch Zahlen und Fakten. Besonders letztere verdeutlichen die Dimension des zurückliegenden gewaltigen Wandlungsprozesses; die Sichtweise darauf gewinnt an Schärfe und Kontur. Viele der recherchierten Sachverhalte lassen sich auch auf andere Dörfer des Bayerischen Waldes übertragen.