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Gesine Schwan, mehrfach Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten, kritisierte 2006 den Historiker Stefan Scheil, weil er in einem FAZ-Artikel den deutschen Drang nach Osten als Reaktion auf den polnischen Drang nach Westen darstellte. Schwan verkennt die Komplexität historischer Abläufe, die nicht in Schwarz-Weiß-Mustern gefasst werden können. Scheil, als unabhängiger Forscher, meidet ideologische Vereinfachungen und betont, dass die Ära der Weltkriege keine Alleinverantwortung kennt. Er hinterfragt die gängige Sichtweise, die Deutschland eine einseitige Kriegsschuld zuschreibt, und untersucht das Vorspiel zum Weltanschauungskrieg, das im September 1939 begann. Dabei beleuchtet er die Perspektive der Warschauer Regierung, die sich entschloss, den lang erwarteten Konflikt mit Deutschland noch im selben Jahr auszutragen. Der Autor analysiert die ideengeschichtlichen, historischen und politischen Voraussetzungen dieser Entscheidung und deren Umsetzung. In diesem dritten Band von Scheils Kaplaken-Reihe bietet er eine prägnante Einführung in das polnische Kalkül zwischen Größenwahn und präventiver Verteidigung der wiedergewonnenen Staatlichkeit. Er betrachtet die deutsch-polnische Krise im gesamteuropäischen Kontext und skizziert in einer detaillierten Frage-Antwort-Liste den diplomatischen Rahmen, innerhalb dessen die deutsche Regierung agieren musste.
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Polen 1939, Stefan Scheil
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- 2013
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