Das Motiv der Hexe in den Kinder- und Jugendmedien
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Bibi Blocksberg, Hexe Lilli, Sabrina, die kleine Hexe Lisbeth und natürlich Otfried Preußlers kleine Hexe: Sie alle zaubern sich seit geraumer Zeit durch den Medienverbund für Kinder- und Jugendliche und umfassen Werke, die sich an alle Altersstufen richten und verschiedenen Medien zugerechnet werden können. Dabei sind Hexen keine literarische Erfindung des 19. oder 20. Jahrhunderts, sondern blicken auf eine lange, in den Anfängen volkskundliche Tradition zurück. Lange Zeit waren sie der Inbegriff des Schlechten und – vor allem in der Literatur – negativ konnotiert. Auch die Kinder- und Jugendliteratur griff lange Zeit auf die Hexe als ‚böse Frau‘ zurück. Erst Otfried Preußler bricht in seinem Werk Die kleine Hexe (1957) mit gängigen Klischees und verwandelt die Hexe in ein sympathisches Wesen mit Identifikationspotential für den kindlichen Leser. Die gegenwärtige Medienlandschaft hat das Preußler’sche Hexenbild weiterentwickelt und so neue Interpretationen der Hexenfigur ermöglicht. Dieser Vielfältigkeit der Hexenfigur in unterschiedlichen Medien für Kinder und Jugendliche trägt der vorliegende Sammelband Rechnung. Es wird gezeigt, ausgehend von volkskundlichen Hexenfiguren und deren Ausprägungen, wie sich das Hexenbild gewandelt hat, und was für ein Potential sich für die Hexenfigur daraus ergeben hat. Der Sammelband schlägt den Bogen von Hexendarstellungen in Bilderbüchern über Hexenfiguren im DDR- bzw. BRD-Fernsehen bis hin zu Einzelanalysen von Medienverbünden und lässt auch Attribute wie das Hexenhäuschen nicht außer Acht.