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Hubert Fichte (1935–1986) ist eine facettenreiche Figur der deutschen Nachkriegsliteratur, dessen Werk und Leben oft missverstanden werden. Er wird als schwuler Schriftsteller beschrieben, der mit einer Frau lebte und arbeitete, und als Ethnograf, der seine erotischen Wünsche in ein Forschungsprogramm umwandelte. Fichte verfasste keine traditionelle Autobiografie, sondern ein komplexes, vernetztes Romanwerk, das verschiedene Medien einbezieht. Sein Schreiben behandelt Themen wie Stricher, Päderasten, Vaudoupriester und afrikanische Psychiatrie mit dem gleichen Ernst. Oft als „Außenseiter“ bezeichnet, wird er entweder gefeiert oder ignoriert, was die Vielschichtigkeit seines Schaffens verdeutlicht. In seiner systematischen Studie setzt Robert Gillett Fichte in den historischen Kontext seiner Zeit und zeigt, dass seine Texte viele spätere Diskurse, wie „Queerness“, „Postkolonialismus“ und „Postmoderne Autobiografie“, vorwegnehmen. Gillett untersucht Fichtes Beziehung zum Literaturbetrieb, seine Position im Diskurs des Autobiografischen und der „schwulen Literatur“. Er fasst Fichtes schriftstellerisches Programm in einem prägnanten Satz zusammen, der die Suche nach Echtheit thematisiert. Robert Gillett lehrt German and Comparative Cultural Studies an der Queen Mary, University of London.
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"Aber eines lügt er nicht: Echtheit", Robert Gillett
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- 2013
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