Temporäre Gestaltungsformen der Stiftung
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Die Stiftung ist traditionell auf Dauerhaftigkeit ausgerichtet, sodass der Begriff der 'Stiftung' allgemein als Synonym für Permanenz und Unsterblichkeit steht. Dieses Dogma kollidiert mit dem in der Praxis zunehmenden Bedürfnis nach zeitlich begrenzter Stiftungstätigkeit. Als Folge uneinheitlicher Rechtsprechung, Literatur und Verwaltungspraxis besteht ein hohes Maß an Unsicherheit in Bezug auf die rechtliche Zulässigkeit temporärer Stiftungsgestaltungen. Markus Benedikt Heister konkretisiert die Bedeutung des dem Stiftungsbegriff immanenten Prinzips der Dauerhaftigkeit und untersucht, inwiefern sich dieses ebenso wie der landesgesetzliche Vermögenserhaltungsgrundsatz auf die Zulässigkeit temporärer Gestaltungsformen der Stiftung auswirken. Auf Grundlage eines funktionalen Stiftungsbegriffs zeigt er, dass der Begriff der 'Stiftung' nicht bloß auf die Stiftung im Sinne der §§ 80 ff. BGB beschränkt ist, und elaboriert, unter welchen Voraussetzungen alternative Gestaltungsformen existieren, mittels derer die betreffenden temporären Stiftungsvorhaben verwirklicht werden können. Der Autor konstatiert, dass eine zeitliche Begrenzung sowohl der Stiftung im Sinne der §§ 80 ff. BGB als auch der alternativen Gestaltungsformen unter bestimmten Voraussetzungen zulässig ist, und plädiert dafür, die kontroverse Diskussion über die grundsätzliche Zulässigkeit temporärer Stiftungsgestaltungen zu beenden und dadurch der Zurückhaltung bei der Errichtung derselben entgegenzuwirken.