Ein gelingender Alltag als Ziel: Sexualität im Kontext geistiger Beeinträchtigung
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Viele Arbeiten zum Thema der Sexualität geistig beeinträchtigter Menschen wurden in den letzten Jahren veröffentlicht. Sowohl Medien als auch Gesellschaft haben sich in Richtung einer größeren Offenheit im Umgang hiermit bewegt und die lange Zeit andauernde Tabuisierung allmählich aufgebrochen. Dennoch zeigt, dass sich die Zahl der Publikationen zu den über die Grundthematik hinausgehenden Bereichen der Alltagsgestaltung, Aufklärung, Ehe und Elternschaft sehr begrenzt darstellte. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit erfolgt eine Auseinandersetzung mit den Schlüsselbegriffen „Beeinträchtigung“ und „geistige Beeinträchtigung“ sowie „Sexualität“ statt. Beschrieben werden in diesem Konnex sowohl der Terminus selbst als auch der sexuelle Reifeprozess von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung. Ein besonderes Augenmerk wird zusätzlich auf die Konsequenzen der Beeinträchtigung für die körperliche und psychosoziale Entwicklung gelegt. Ängste werden hier eine zentrale Rolle spielen. Mit ihnen sehen sich beeinträchtigte Menschen immer dann konfrontiert, wenn sie ein unbeschwertes Ausleben ihrer Sexualität anstreben. Ein zusätzliches Augenmerk wird auf wesentliche Handlungsfelder des Sonderpädagogen in diesem Zusammenhang gelegt. Die besondere Bedeutung der Aufklärungsfunktion soll erörtert werden sowie Problemfelder im Zusammenhang mit Partnerschaft inklusive Schwangerschaft und Elternschaft für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und die sogenannte „beschützte Ehe“ im Mittelpunkt stehen. Abgeschlossen wird die Arbeit mit einer Betrachtung der sonderpädagogischen Handlungsfelder und Ausführungen zur praktischen Alltagsgestaltung von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und dem Ausleben ihrer Sexualität. Dabei wird der Fokus vor allem darauf liegen, die Bedeutung des Sonderpädagogen hinsichtlich der Gestaltung eines gelingenden Alltags mit selbstbestimmter Sexualität für Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen zu zeigen. Den Diskussionsrahmen bilden die eigenen und die institutionellen Grenzen. Letztlich soll deutlich werden, worin konkret die Grenzen und Chancen der diesbezüglichen sonderpädagogischen Interventionsmöglichkeiten liegen, die in einem kurzen Ausblick und Fazit bewertet werden.