Begegnungen mit Albert Ilien
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Begegnungen mit Albert Ilien waren etwas Besonderes. Begegnung im Albert Ilienschen Sinne bedeutete immer ein intensives Verwiesensein auf das Gegenüber als ganzer Person - jenseits angepasster Rollenförmigkeiten und gesellschaftlicher Fremdzuschreibungen. Der vorliegende Band dokumentiert, wie eine solche Idee der Begegnung bereits in Albert Iliens frühen theologischen Studien angelegt war, in seinen ethnographischen Dorfforschungen weitergeführt wurde, um schließlich in seinen pädagogischen Schriften bildungstheoretisch fundiert zu werden. Mit jener bildungstheoretischen Wendung ging auch eine Positionierung im erziehungswissenschaftlichen Diskurs einher, die ihn zum in gleicher Weise ungewöhnlichen wie auch außergewöhnlichen Erziehungswissenschaftler werden ließ, indem er entgegen dem Zeitgeist immer wieder empathische Zuwendung und einen psychoanalytisch aufgeklärten Bildungsbegriff reklamierte - und dies in Zeiten, die er als solche kennzeichnete, die zwar pausenlos den Bildungsbegriff im Munde führen, hierbei aber im Sinne der humanistischen Bildungstradition nur „Bildungs-Missverständnisse“ produzieren. Der vorliegende Band erinnert an Albert Ilien als profunden Kenner der psychoanalytischen Grundlagen der Pädagogik, als eigenwilligen und eigensinnigen Bildungstheoretiker und dokumentiert zugleich sein Bildungsverständnis, indem der Band neben bildungs- und kulturtheoretischen Beiträgen auch persönlich-biografische von Schüler/inne/n, Studierenden und Kolleg/inn/en, sowie schließlich auch satirische Texte enthält. Wir hoffen, dass der Band all denjenigen, die dies wünschen, noch einmal die Begegnung mit einem außergewöhnlichen „theoretischen Pädagogen“, wie er sich selbst gern bezeichnete, ermöglichen.