Content Management
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Häufig wird Content oder Inhalt sofort mit dem gleichgesetzt, was in analogen, aber hauptsächlich in digitalen Containern enthalten ist. Was jedoch die wesentlichen Merkmale von Content sind, bleibt in der Regel unberücksichtigt. Ebenso wie aus Daten Wissen generiert wird. Fraglich bleibt dabei auch, was Management in diesem Zusammenhang bedeutet. Wenn es um Content Managment geht, gehört die Rolle des Menschen, oder konkreter: der Information Professionals ebenso einbezogen wie die IT-Perspektive. Eine effektive und effiziente Beratung erscheint ohne Kenntnis dieser Phänomen als problematisch. Bei den Vorbereitungen zu diesem Buch beobachtete der Herausgeber ein bemerkenswertes Phänomen: Die meisten Gesprächspartner assoziierten mit dem Buchtitel „Content Management“ sofort „Content Management System“ (CMS). Das zeigt, wie stark die Informationstechnik in unserer Gedankenwelt verankert ist. Letztendlich managen wir Content; andernfalls wären wir kaum in der Lage unsere Entscheidungen zu treffen und zu begründen. Es besteht die Gefahr, dass wir durch den IT-Tunnelblick nur noch das als Information oder Wissen akzeptieren, was in digitalen Speichern vorhanden ist. Mit Bezug auf Manfred Spitzers hervorragendem Buch „Digitale Demenz. Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen“ (Spitzer 2012) sollten wir wieder lernen, uns auf unseren Verstand besinnen. „Sapere aude!“, „habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“. Dieser von Immanuel Kant geprägte Leitgedanke für das Zeitalter der Aufklärung verliert auch nach rund 230 Jahren nichts an seiner politischen und sozialen Brisanz, insbesondere jedoch für den Bereich der Bildungspolitik.