Leiblichkeit und Andersheit in Hegels Philosophie des Organischen
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Durch die theoretisch orientierte Auslegung ausgewählter Stellen aus den Hegelschen Werken zeigt die vorliegende Arbeit, inwiefern Hegels naturphilosophische Auffassung des Organischen und des Lebens als eine Wissensform zu interpretieren ist, welche sich weder auf den Vitalismus, noch auf das objektive Erklären der modernen Naturwissenschaften zurückführen lässt. Im Mittelpunkt der „Phänomenologischen Einleitung" steht die Umarbeitung der Frage: »Was ist das Leben?« in die topologische Fragestellung: »In welchem phänomenologischen Stand-Punkt ist das Wissen verortet, welches seinen korrelativen Gegenstand als Leben auffasst?«. Im Ersten Kapitel wird der tierische Organismus als lebendige Subjektivität dargestellt, welche im Prozess der Externalisierung und der Rückkehr in sich aus dem Anderssein (Selbstgefühl) die genetische Ko-Konstitution von Leib und Psyche ermöglicht. Der Leib ist insofern die allererste Andersheit, in der sich das tierische Selbst externalisiert und widerspiegelt, um in sich zurückzukehren und sich als Psyche zu verinnerlichen. Die Genealogie von Leib und Psyche wird im Zweiten Kapitel durch die logische Genealogie des Begriffs untermauert, dessen Selbstrealisierung aber nicht nur durch die Unterwerfung der logischimmanenten Andersheit erfolgt, sondern sich zugleich als Entäußerung der Idee und deren Herrschaft über die daseiende Andersheit der Natur abzeichnet. Offen bleibt die Frage, ob es sich dabei um eine metaphysische Gewalt des Logischrationalen über die naturweltliche Realität handelt, oder ob die Herrschaft des Begriffs als wahrhafte Bedingungsmöglichkeit des freien Seins der Andersheit auszudeuten ist.