Niko Sturm - Gojko Mitić und seine Brüder
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m Sommer 2012 lebte und arbeitete Niko Sturm einen guten Monat lang in der etwa eintausend Quadratmeter großen ehemaligen A& O-Halle am Bahnhofsring in Jennersdorf/Burgenland. In dieser Zeit entstand intensive, großformatige Malerei. Massive Graugussarbeiten, kleine serielle Bildobjekte, die sich der Schrift und ihrem Zug widmen, und Buchstabenobjekte im Raum wurden vorher und parallel gefertigt. Der Titel, der über allem hing, war hingegen schon lange klar: Gojko Mitić und seine Brüder. Das ist ein Gedankenbild. Doch in den Arbeiten geht es beileibe nicht um Illustrationen oder Konzepte. Das sind Streifzüge. Durch Territorien, durch Grenzgebiete, durch abenteuerliche Zonen. Erkundungen, die in vielschichtigen Dimensionen vorstoßen und diese vor den Blick bringen. Das geht nicht ohne Humor, nicht ohne Mut, und ohne Haltung schon gar nicht. Nur wenn man sie gemeinsam wahrnimmt und in der beabsichtigten Reihenfolge liest, eröffnet die Figurengruppe aus riesigen Styroporbuchstaben dem Betrachter ihren Sinn. Einen paradoxen. White Indian. Wegmarke und Sigel einer kraftvollen und überraschenden Position der zeitgenössischen bildenden Kunst. Ergänzt und begleitet wird dieser Band von zwei größeren Essays. Auch sie sprechen von Orten und Zeiten, geografischen, sinnlichen und nicht zuletzt auch politischen. Im Gegensatz zu den zahlreichen Abbildungen können sie im vorliegenden Katalog aber nur in drei Sprachen gelesen werden: auf Deutsch, Serbisch und Englisch.