Gedächtnis und Erinnerung
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Kaum ein Konzept hat in den letzten Jahrzehnten eine solche Karriere in der Geschichtswissenschaft gemacht wie das der 'kollektiven Gedächtnisse'. Setzt man noch das Adjektiv 'jüdisch' hinzu, scheint der Academic Community wie auch der Öffentlichkeit völlig klar zu sein, was gemeint ist: Juden agieren kollektiv-gedächtnishaft. Gleichzeitig lehnen die Protagonisten des kollektiven Gedächtnisses einen Kollektivblick auf eine Gemeinschaft vehement ab, alles müsse hoch differenziert sein – außer beim kollektiven jüdischen Gedächtnis? Das Buch unternimmt, ausgehend von der Geschichte eines jüdischen Freundeskreises in Zürich (das 'Pack'), eine Reise durch die Welt der Oral History, Identitätssuchen und kollektiven Gedächtnisse. Dabei wird nicht nur das Konzept 'kollektives Gedächtnis' in Frage gestellt, sondern auch ein aus Erinnerungsforschung und Epigenetik generiertes Gegenmodell entworfen.