Die Geschichte der ADIB
Authors
More about the book
Autor: Dr. Karl-Heinz Bodenstein. Festeinband, 256 Seiten, 120 Fotos und Abbildungen. Über das Buch: Bei der Gründung der ersten LPG im Bereich am 26. Juni 1952 in Henningsleben interessierte sich keiner der Akteure für die Entwicklung in den Nachbardörfern. Dorthin ging man vielleicht zum Kirmestanz oder um Verwandte zu besuchen. Erst Ende der 60er Jahre teilten Mitarbeiter der führenden Organe (Kreisleitung der SED) den Landkreis in sieben jeweils zusammenhängende Gebiete ein. In den am Schreibtisch gebildeten Bereichen sollten die dort existenten Genossenschaften größere Einheiten in der Pflanzen- und später auch Tierproduktion entwickeln. Der Begriff Kooperationsbereich wurde geschaffen, um allen in der Landwirt-schaft tätigen Bauern zu signalisieren: Eine zunächst kooperative Zusammenarbeit zwischen den LPG’en und wo vorhanden auch VEG (Volkseigenes Gut) im Bereich der Pflanzenproduktion, ist der erste Schritt zu noch größeren Betrieben. Die im Südteil des Altkreises Bad Langensalza gelegenen Dörfer Aschara, Burgtonna, Eckardtsleben, Grumbach, Henningsleben, Illeben und Wiegleben, mit den hier ansässigen LPG’en, wurden im Kooperationsbereich Süd vereint. Auch der Sinn oder Unsinn der Gründung von Produktionsgenos-senschaften in der DDR, die Zwangskollektivierung, die Enteignung der Bauern und damit verbundene diverse Schikanen sind in den letzten Jahren von Historikern und selbst ernannten Experten umfangreich erörtert und publiziert worden. Über die Ergebnisse dieser Abhandlungen sind sicher in manchen Fällen Zweifel erlaubt, da viele der Aufarbeiter der Vergangenheit nie eine LPG in der Praxis gesehen und erlebt haben. Von Dorf zu Dorf, von betroffenen Bauernfamilien, von Mitgliedern der LPG, die ehemals keinen landwirtschaftlichen Betrieb bewirtschafteten gibt es eine sehr unterschiedliche Beurtei-lung der Entwicklung in der Landwirtschaft der ehemaligen DDR. In Gesprächen mit Mitgliedern der LPG Aschara, die vor dem Eintritt in die Genossenschaft gute, erfolgreiche Betriebe führten, habe ich schon zu DDR-Zeiten und auch nach der Wende die Meinung gehört: „Gott sei Dank, dass es so gekommen ist“. Natürlich gab und gibt es auch Stimmen mit einer gegenteiligen Auffassung. Dr. Karl-Heinz Bodenstein (Aus der Einleitung)