Wachstumsschmerzen
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Städte sind Brenngläser und Laboratorien für soziale, kulturelle und politische Zustände und Entwicklungen. Städte sind Auslöser und Schauplatz von Wandlungen und Verwandlungen. Kurz: Städte sind nicht einfach Ansammlungen von Häusern, Strassen und Grünflächen, sondern Lebens- und Erfahrungs-, Arbeits-, Kultur- und Freizeit-, Konflikt- und Verhandlungsraum. Und: Städte halten sich nicht an Grenzen – weder was ihre Präsenz im Raum noch was ihre Verflechtungen in grössere Zusammenhänge anbelangt. Sie sind so facettenreich wie verschieden, entwickeln sich mit unvorhersehbaren Fliessgeschwindigkeiten und Dynamiken. Viele Herausforderungen und Lösungsansätze können deshalb letztlich nur sinnvoll für Städte unter ähnlichen Bedingungen diskutiert werden. Wie schnell sich diese ändern können, zeigt das Beispiel Zürich: Noch vor anderthalb Jahrzehnten gaben hier nicht Wachstum und Bautempo zu reden, sondern Stadtflucht und Stagnation. Heute beherrschen jedoch die Attraktivitätsfolgen die Stadtentwicklungsdebatte. Der Sammelband zur von der Stadt und der Universität Zürich gemeinsam organisierten Veranstaltungsreihe 'Wachstumsschmerzen: Gesellschaftliche Herausforderungen der Stadtentwicklung und ihre Bedeutung für Zürich' wirft Schlaglichter auf die vielfältigen sozialen, kulturellen und räumlichen Veränderungsprozesse. Die Beiträge von Expertinnen und Experten aus unterschiedlichsten Bereichen und Städten tragen dazu bei, diese Entwicklungen unter den Bedingungen einer zweiten Urbanisierung besser verstehen zu können. Dieses Spektrum von Disziplinen und Zugängen widerspiegelt die Vielfalt der Stadt und der Deutungsmuster des Städtischen.