Die nachhaltige Stadt
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Menschen leben in Deutschland ausschließlich in Gemeinden und Städten, die damit den für die Bürger erlebbaren sozialen, kulturgeschichtlichen und wirtschaftlichen Rahmen bilden. Dort sind sie in die ihr Leben bestimmenden Netzwerke eingebunden und sie nehmen die Wechselwirkungen eigenen Agierens wie auch von außen bestimmter Einflüsse wahr. Über viele Jahrzehnte unterlagen viele Bürger dem Glauben an ungebrochener Globalisierung, häufig auch gleichgesetzt mit Fortschritt und Moderne. Im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts war man in Europa erstmals mit dem Thema der Ressourcenverknappung konfrontiert, ein Thema, welches zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine neue Brisanz erfuhr. In aller erster Linie waren es die Bürger selbst und die Kommunen, die auf Grund ihres eigenen kommunalpolitischen Handelns und der Auseinandersetzung mit der Bewirtschaftung ihres Kommunalvermögens in Form von Schulgebäuden, Kindertagesstätten, Verwaltungsgebäuden, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sich neuen Fragestellungen ausgesetzt sahen. Deutlich wird dies an jährlich steigenden Energie- und Aufwendungspreisen, durch steigende Material- und Beschaffungskosten am Ergebnis von Ausschreibungen im Bausektor. Im gleichen Maße waren und sind davon auch der kleinteilige Handel und die mittelständische Wirtschaft betroffen, die nicht unmittelbar am globalen Einkaufsdumpingwettbewerb teilnehmen können. Nicht zuletzt zeitigen zusätzlich der demographische Wandel mit erhöhten Anforderungen in den Bereichen Wohnen, Gesundheitswirtschaft und Fachkräftegewinnung ihre Auswirkungen. Diese Faktoren lassen einen Diskurs von verantwortlich in die Zukunft blickenden Fachleuten aus der Wirtschaft, Kommunal-, Landes- und Bundespolitik ratsam erscheinen. Fragestellungen zum ganzheitlichen Ansatz nachhaltigen Handelns, regionaler Wirtschaftskreisläufe und des Erkennens vor allen Dingen der Stadt als eigenständige Wissens- und Rohstoffquelle – der Urban Mining – bedürfen der dringenden Diskussion und beispielgebenden Definition. Am vorliegenden Beispiel der im Freistaat Sachsen gelegenen Stadt Delitzsch sollen die Facetten integrierten wirtschafts- und kommunalpolitischen Handelns beleuchtet und Anregungen gegeben werden. Trotz regional unterschiedlicher Rahmen- und Ausgangsbedingungen kann mit dem daraus erwachsenden Erfahrungsaustausch und Erkenntnisgewinn der Spielraum eigenständigen kommunalpolitischen Wirkens erweitert und letztlich ein materieller wie auch immaterieller Mehrwert für die Bürger entstehen.