Neckermann & Co.
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Schon vieles ist über die Enteignung der Juden durch die Nationalsozialisten im Dritten Reich bekannt. Mit der ökonomisch motivierten Seite der widerrechtlichen Aneignungen hat sich die Mehrzahl der Historiker aber nicht beschäftigt. In diesem Buch untersucht Hans Steidle detailliert die Ausplünderung der Juden in Würzburg im Dritten Reich und zeigt die historischen Wurzeln dieses Verbrechens auf, das er als „Massenraubmord“ bezeichnet. Besonders anhand von Einzelfällen wird deutlich, welche Auswirkungen die Zwangsenteignungen von jüdischen Besitztümern auf die Würzburger Gesellschaft hatten. Einer der bekanntesten Fälle ist dabei der Unternehmer Josef Neckermann, der sein späteres Imperium unter anderem auf der Enteignung des Kaufhausbesitzers Siegmund Ruschkewitz aufgebaut hat. Steidle stellt sich hierbei ganz bewusst gegen die oftmals verharmlosenden Darstellungen über diese Geschehnisse und legt offen dar, wie sich Deutsche am Schicksal der jüdischen Mitbürger bis in deren Tod bereichert haben.