Transatlantische Ambivalenzen
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Die Selbstverständlichkeit eines engen transatlantischen Verhältnisses zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika löst sich auf – Grund genug, nach historischen Wurzeln zu fragen, die tiefer reichen als Politik und Diplomatie, und viel weiter zurück als die Zeitgeschichte seit 1945. Die Beiträge des Berliner Historikers, viele davon bisher unveröffentlicht, nehmen Grundstrukturen der westlichen Moderne seit der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart in den Blick. Sie erkunden revolutionäre Bewegungen seit dem 18. Jahrhundert, die Durchsetzung der Marktgesellschaft, die Ursprünge von Republikanismus und Demokratie, die Reaktionen von Intellektuellen auf die Krisen des 20. Jahrhunderts. Paul Noltes Analysen verbinden Materialitäten und Mentalitäten, sie erkunden auch programmatisch Wege einer Verbindung von Sozialgeschichte und Ideengeschichte. So entsteht ein facettenreiches Bild der transatlantischen Moderne, das den Momentaufnahmen deutsch-amerikanischer Beziehungen ihre Tiefenschärfe zurückgibt.