Universalien?
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Der Umgang mit Literatur ist seit je durchsetzt von Fragen nach den Bedürfnissen und Dispositionen, unter denen sich ein kulturell wandelbarer Anspruch auf ästhetische Produktion und Rezeption formieren konnte. Kulturwissenschaftliche Ansätze, die sich heute zunehmend an den modernen Naturwissenschaften orientieren, geben diesem Interesse neuen Antrieb, indem sie in der Natur des Menschen, anders gesprochen: in seiner Biologie den möglichen Grund von Literatur, Kunst und Ästhetik überhaupt wiederfinden. Dabei stellt sich auch im neuen evolutionistisch-kognitionistischen Zusammenhang ein, dass man die literarischen Artefakte einerseits als partikulär und historisch überformt betrachtet, und dass man andererseits bestimmte Konstanten, wiederkehrende Strukturen, gar ‚Universalien’ des Literarischen voraussetzt, und die Auffassung vertritt, dass deren Analyse Relevantes über die Natur der Literatur aussagen könnte. Mit dieser Argumentation eröffnet sich der Blick auf ein Dilemma, das zu überprüfen sich wiederholt lohnt. Der vorliegende Band setzt sich dies in den unterschiedlichsten Zweigen der Disziplin – Gattungstheorie, Rhetorik, Stilistik, Ästhetik, Rezeptionstheorie, Wirkungstheorie, Wertungsforschung etc. – zum Ziel.