Nationalpark Schwarzwald oder "Politik des Gehörtwerdens"

Ein Nationalpark im Schwarzwald war für NABU, BUND und Greenpeace lange Zeit ein unerreichbares Naturschutzziel gewesen. Nachdem nun die grün-rote Koalition bei der Landtagswahl 2011 eine Mehrheit im Landtag erhalten hatte war dieses Ziel in unmittelbare Nähe gerückt. Doch die Bevölkerung vor Ort war zwar dem Naturschutz aufgeschlossen, sah aber in der Errichtung eines Nationalparks mehr Nachteile als Vorteile. Durch Borkenkäferbefall geschwächte, abgestorbene Wälder wurden befürchtet, ebenso Einschränkungen bei der Nutzung des Waldes. Man hatte Angst vor einem Rückgang der Gästezahlen. Befürworter sahen dies natürlich anders und glaubten nur an Vorteile und sprudelnde Geldquellen. Lange und teilweise harte Diskussionen waren die Folge, wobei die Zahl der Gegner immer größer wurde. Obwohl bei einer Bürgerbefragung über 75% der Bevölkerung in der betroffenen Region gegen die Einrichtung eines Nationalparks waren, setzte die grün-rote Landesregierung ihr prestigeträchtiges Vorhaben dann am Ende doch rücksichtslos durch. Dies sollte die Antwort des Baden Württembergischen Ministerpräsidenten Kretschmann und seines Landwirtschaftsministers Bonde auf die viel publizierte „Politik des Gehörtwerdens“ sein. „Die Bürger sollen gehört, aber nicht erhört werden“, so Kretschmann. Die Quittung dafür bekamen die beiden bei der Präsentation ihrer Vorstellungen, nicht nur in Baiersbronn, wo die Menge sie nicht zu Wort kommen ließ, sondern regelrecht auspfiff und fast davon jagte. Um die Bevölkerung zu überzeugen sollte ein neutrales Gutachten erstellt werden. Wie „neutral“ dies war, zeigte sich darin, dass zwei der Berater für ihre positive Beurteilung mit Direktorenposten im neuen Schutzgebiet belohnt wurden, und wie ehrlich es war, zeigte sich darin, dass die Gutachter 3,05 Mio. Gäste jährlich für den Park prognostizierten und nach der Eröffnung des Parks wurde diese Zahl von Gutachtern realistisch auf 190.000 Besucher reduziert. Dieses Buch soll zum Ausdruck bringen, wie die Bevölkerung seit Bestehen der grün-roten Landesregierung von vorne bis hinten nur „verarscht“ wurde, und dass die Grenzen einer weiteren Duldung nun langsam aber sicher erreicht sind. Diese Schönfärbereien und Lügen gingen so weit, dass sich bisher ruhige und unbescholtene Bürger aus dem Schwarzwald dazu hinreißen ließen, nach Stuttgart zu fahren, um gegen diese Missstände zu demonstrieren, doch genützt hat es nichts.