Rudolf Kubesch (1914 - 1970) - der Kunstmanager
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Mehr als 20 Jahre wirkte Rudolf Kubesch in Fulda und in der Region als Kunsterzieher, Künstler und Organisator zahlreicher künstlerischer Veranstaltungen. In diesem Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden. Kubesch hatte den Anspruch, in Fragen der Kunst, der Ästhetik und des Geschmacks nicht nur als Experte, sondern vor allem als Erzieher und oft sogar als revolutionärer Veränderer zu wirken. Er fand dabei nicht immer nur Anerkennung, sondern provozierte auch häufig Widerspruch. Wenn sich Widerspruch regte, hatte er eines seiner vorrangigsten Ziele, sich überhaupt mit Kunst auseinanderzusetzen, schon erreicht. Was seine eigenen Werke betraf, war Rudolf Kubesch eher zurückhaltend diese der Öffentlichkeit zu präsentieren. Nach einer Einzelausstellung 1947 in der Landesbibliothek Fulda konnte man meist nur wenige seiner Arbeiten während der Jahresausstellungen des Fuldaer Künstlerbundes kennenlernen. Kubesch setzte sich immer vehement für die moderne Kunst ein, auch wenn das zu seinen Lebzeiten meist als Provokation empfunden wurde. Heute ist die moderne Kunst noch viele Schritte weiter gegangen, und ohne Provokation wäre sie auch nicht weitergekommen. Er selbst versuchte nur selten, „modern“ zu malen. Modern war zu seiner Zeit gleichbedeutend mit abstrakt und ungegenständlich. Die Motive und die Ausführung seiner Bilder sind durchweg traditionell. Ihn faszinierte vor allem, verschiedene technische Ausdrucksweisen anzuwenden. Dabei galt in frühen Jahren seine Liebe dem Aquarell und dem Ölgemälde, das er bis ins manieristische Detail ausführte. Über Wachskreide, Tempera und verschiedene Mischtechniken fand er in den späten Jahren mit Hilfe der Ockervorkommen in der Nähe seiner geliebten Ferme „Le Templon“ in Südfrankreich zu einer Maltechnik mit naturfarbenem Sand, die ihn bis zu seinem Tod nicht mehr los ließ.