Metrik und Kulturpolitik
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»Metrik ist immer schon ein komparatistisches Unterfangen gewesen; und Metrik lässt sich nur im Kontext der europäischen Literaturgeschichte verstehen.« Metrik gibt sich analytisch und systematisch. Tatsächlich ist allein die theoretische Terminologie bis heute widersprüchlich. Die vorliegende Studie hat ein dreifaches Anliegen: Erstens formuliert sie eine allgemeine und vergleichende Metriktheorie. Sie findet auf deutsch-, englisch-, französisch- und lateinischsprachige Dichtung exemplarisch Anwendung. Zweitens erneuert sie die Verbindung zwischen Linguistik und Literaturwissenschaft, indem sie sprachwissenschaftliche Erkenntnisse einbezieht. Drittens beschreibt sie die Entstehung von Metriken historisch am Beispiel der deutschen Sprache. Sie zeigt, dass Metriken nie allein einfach aus der ›Muttersprache‹ erwachsen, sondern seit der Neuzeit immer ›fremde‹ literarische Traditionen aufnehmen – und sich von ihnen abgrenzen. Insofern ist Metrik immer auch Kulturpolitik.