Leopoldstadt
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Der grüne Prater mit den Donauauen. Der Wurstelprater mit dem Riesenrad. Das Messegelände. Der Mexikoplatz. Der Augarten mit den Flaktürmen aus dem 2. Weltkrieg, barocken Alleen, Porzellanmanufaktur und dem Domizil der Sängerknaben. Die orthodoxen Juden im Karmeliterviertel. Der Donaukanal und der Hafen in der Freudenau. In der Leopoldstadt wird man zum überzeugten Stadt-Insulaner. Dabei blickt die Insel, auf der sich der zweite Bezirk befindet, auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Wer hier in den 1930er- und 1940er-Jahren Kind war, erlebte oft, dass jüdische Freunde plötzlich nicht mehr in die Schule kamen und der Lehrer sagte, sie seien „ausgewandert“. Mancher sah den Brand der Synagogen oder wurde Zeuge weitaus schlimmerer Verbrechen. Wer damals hier Kind war, erlebte die Nachkriegszeit unter russischer Besatzung, den Wiederaufbau. Sah die Leute vorm Citykino oder einem anderen der vielen Lichtspielhäuser des Grätzels noch Schlange stehen. Kannte vielleicht noch den Nordbahnhof, erlebte Fußballmatches im Praterstadion. Oder bestaunte im Wurstelprater etwa den „Pratermaxi“, den berühmten Bauchredner mit seiner Puppe. Einen wie den Pratermaxi gibt es heute nicht mehr. Auch die vielen Kinos der Leopoldstadt sind verschwunden, und mit ihnen eine ganze, andere Welt. Unzählige Spuren sind noch vorhanden, prägen die Vielfalt des Bezirks. Am spannendsten folgt man ihnen in Geschichten und Anekdoten, wie sie dieses Buch erzählt.