Forever Jorn
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Asger Jorn (1914-1973) gilt als der bedeutendste dänische Künstler des 20. Jahrhunderts. Er genießt bis heute internationalen Ruhm. Seine Laufbahn begann er 1936 als Schüler von Léger in Paris; nach Ende des 2. Weltkriegs gehörte er zu den Mitbegründern der Künstlergruppe CoBRA. Auch bei den Bewegungen des 'Bauhaus imaginiste' und der 'Situationistischen Internationale' zählte Jorn zu den prägenden Figuren. Sein Erfolg setzte jedoch erst spät ein; es dauerte bis zum Ende der 1950er Jahre, daß er in ganz Europa und den USA bekannt wurde. 1964 zeigte die Kunsthalle Basel als erstes Museum eine Retrospektive, bald gefolgt von weiteren Museumsausstellungen. Nach Jorns Tod entstand in Silkeborg, der Stadt seiner Jugend, ein 'Museum Jorn', das 2014 den 100. Geburtstag des Künstlers mit einer großen Werkschau würdigt – ebenso wie das Staatsmuseum Kopenhagen und die Louisiana in Humlebæk. Für Jorn war Kunst eine Lebensform, die in einer Offenheit für alle gestalterischen Kräfte des Lebens bestand. So betätigte er sich nicht nur als Maler, Plastiker und Keramiker; er entwarf auch Wandteppiche, schrieb Essays zur Kunst, trat als politischer Kommentator hervor und engagierte sich als Mythen forscher. Durch seine Vielseitigkeit zählt er bis heute zu den wichtigsten Anregern der zeitgenössischen Kunst. Norbert Haas geht Jorns frühen Prägungen nach und umkreist das Wechselverhältnis von Spontaneität, Experiment und subjektiver Realität. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei dem Begriff des Ornaments und der Bildwahrnehmung einer spezifisch nordischen Kunst; Skandinavien galt Jorn als 'Traumzentrum Europas'. Kleinere Untersuchungen befassen sich mit Jorns Wirken in der Schweiz und auf der Insel Læsø. Forever Jorn läßt den impulsiven Denkstil des Künstlers und die Breite seiner Themen unmittelbar erfahren. Auf diese Weise vermag das Buch den Unkundigen ebenso neugierig.