Liebe Freundin, ... Frauen um Thomas Mann
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Thomas Mann und Frauen? Die Kenntnis von seiner Homophilie und die Bereitschaft, sie als so etwas wie den Generalschlüssel zu seiner Welt zu nehmen, hat den Blick teilweise dafür verstellt, dass er nicht unempfänglich für Wirkungen vom Weiblichen war, wenn auch nur in gezählten Fällen, wie er es einmal in seinem Tagebuch formuliert hat. Neben den erotisch motivierten Beziehungen, die – mit Ausnahme der Ehefrau – nur vorübergehend bestanden, gab es Freundschaften mit Verehrerinnen, die glücklich oder – je nach Fall – trotz Zeiten der Verärgerung, Distanzierung und Ablehnung ein Leben lang anhielten. Durch Thomas Manns Korrespondenz mit ihnen und die Tagebucheintragungen über sie erhalten wir neben Aufschlüssen über den Schriftsteller und seine Arbeit auch Erkenntnisse über den Menschen Thomas Mann, die wir aus den Zeugnissen im Zusammenhang mit seinen männlichen Freunden nicht kennen. Die im Allgemeinen gute Quellenlage ermöglicht eine ausführliche Darstellung der Freundschaften. Bislang unbeachtete Spuren führen bei einzelnen Romanfiguren im „Zauberberg“, in „Lotte in Weimar“ und in „Doktor Faustus“ zu noch nicht entdeckten Vorbildern.