John Elsas (1851 - 1935), seine Collagen, Aquarelle und Knittelverse
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John Elsas (1851–1935) war eigentlich Bankier in Frankfurt am Main. Erst im Alter von etwa 74 Jahren begann er, für seine Enkel Bilder zu kleben und sie mit Versen zu versehen. Er schnitt und klebte seine Bilder aus Glanz- und Geschenkpapier, Tapetenresten, schillerndem Stanniol, Buchbinderkarton und Textilien; effektvoll und stilsicher montierte er sie aufs Papier, aquarellierte sie anschließend oft, bearbeitete sie mit Tusche oder Buntstiften. Bald wandte er sich mit seinen Arbeiten auch an das erwachsene Publikum und fand in der Presse sehr gute Aufnahme; humorvoll wurde er auch „Kurzvers-Philosoph“ genannt. Vor 1933 kamen mehrere Ausstellungen mit seinen Collagen und Zeichnungen zustande, u. a. in München, Mannheim und Zürich, vor allem aber in der renommierten Berliner Galerie „Der Sturm“ von Herwarth Walden, in der damals die Großmeister der Avantgarde ausstellten. Als jüdischer Bürger sah John Elsas die Gefahren des Nationalsozialismus auf sich zukommen; auch der Gedanke vom Auswandern nach Palästina beschäftigte ihn in Bildern. Da er 1935 im Alter von fast 84 Jahren starb, musste er nicht mehr erleben, wie seine Tochter Irma 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde und dort 1944 ermordet wurde. Vorher hatte sie den Nachlass des Vaters, der in den zehn Jahren seines Schaffens mehr als 25000 Blätter schuf, sorgfältig in Kisten verpackt und an die in der Schweiz lebende Schwester adressiert. Ein Teil des erhalten gebliebenen Nachlasses konnte der Schweizer Arzt Stephan Gottet erwerben und damit die Sammlung Florence G. bereichern.