„Seid gegrüßt, ihr deutschen Brüder“
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Einrichtung und Abwicklung der sogenannten Erweiterten Kinderlandverschickung während des Zweiten Weltkriegs waren bekanntlich eine ambivalente Verknüpfung von humanitärer Kriegsnothilfe und nationalsozialistischer Indoktrination der Kinder und Jugendlichen. So hatte auch die Verschickung von annähernd 25.000 Jugendlichen aus dem „Reich“ in das „befreundete“ Ungarn von 1942 bis 1944 nicht nur den Zweck, diese vor den immer verheerender werdenden alliierten Bombenabwürfen auf deutsche Städte in Sicherheit zu bringen, sondern sie auch „im anschaulichen Erleben des Deutschtums im Ausland“ nachhaltig im nationalsozialistischen Geist zu festigen - fern von den störenden Miterziehern von Elternhaus und Kirche - und sie so zu gesinnungsfesten Nationalsozialisten zu erziehen. Darüber hinaus hatte die Verschickung einer so beträchtlichen Anzahl Jugendlicher und weltanschaulich zuverlässiger Lehrkräfte in das ferne Ungarn auch den Zweck, die Ungarndeutschen volkstumspolitisch zu justieren. Die Anwesenheit der zackig auftretenden „Hitlerbuben“ und properen „Jungmädel“ sollte den Volksdeutschen an der unteren Donau die „blutsmäßige Verbundenheit mit dem deutschen Mutterland“ emotional spürbar werden lassen und sie bereit machen, in Erfüllung der „völkischen Pflichten“ ihren Beitrag zum Endsieg zu leisten. Warum nicht wenige dieser Bevölkerungsgruppe anfällig waren für die Verlockungen der völkischen Rattenfänger, hierfür versucht das Buch Hintergründe aufzuzeigen.