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Zehn Jahre nach seiner Gründung ist Facebook das größte soziale Netzwerk der Welt und ein bedeutender Akteur im Internet. Die Anziehungskraft liegt in der Kommunikation, der Selbstdarstellung und dem Wiedersehen alter Freunde, während die negativen Aspekte wie Überwachung und Zeitverschwendung bekannt sind. Das Buch untersucht Facebook aus geschichtsphilosophischer, kulturwissenschaftlicher und gedächtnistheoretischer Perspektive und vertritt vier Thesen: Die Angst vor sich selbst treibt den Narzissmus der Nutzer an; der expandierte Small Talk bewahrt die Post-Moderne vor alten Erzählungen; Facebook schafft eine automatisierte Autobiographie, deren Hauptakteure Algorithmen sind; und die Hyper-Attention führt zum Ende des kollektiven Gedächtnisses. Die Facebook-Gesellschaft ist geprägt von Hyperattention, Multitasking und einer Kultur der Selbstdarstellung. Sie betrifft alle, unabhängig davon, ob man einen Account hat oder nicht. Die ständige Mitteilung des Erlebten hindert daran, den Moment wirklich zu erfahren, was zu einer Flucht in die Parallelwelt des sozialen Netzwerks führt. Positives ergibt sich aus der Möglichkeit, von narrativen Identitäten zu episodischen zu wechseln, was Verzerrungen mindert und eine kosmopolitische Gemeinschaft fördert. Allerdings ist diese Toleranz instabil und bricht bei politischen oder ideologischen Konflikten zusammen. Das Buch ist narrativ und großzügig, bietet Denkanstöße für alle, die das
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Facebook-Gesellschaft, Roberto Simanowski
- Language
- Released
- 2016
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