Kissinger und Südostasien
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Der aus Deutschland stammende US-amerikanische Politiker Henry Kissinger war von 1969 bis 1973 Sicherheitsberater von Präsident Richard Nixon und danach bis 1977 Außenminister. In beiden Funktionen trug er entscheidende Verantwortung für die Außenpolitik der Vereinigten Staaten. Doch während er in der Öffentlichkeit oft positiv gesehen und als Star-Diplomat und Weltpolitiker bewundert wird, geriet seine dunkle Seite vielfach in Vergessenheit. Denn Kissinger steht auch für die Intensivierung der Bombardierung von Nordvietnam und die widerrechtliche Ausweitung des Krieges auf die neutralen Nachbarländer Kambodscha und Laos. Er führte die Aufsicht über 3600 geheime Einsätze in Kambodscha innerhalb von 14 Monaten, in denen über dem Land mehr als 110.000 Tonnen Bomben abgeworfen wurden, und wählte selbst die Dörfer aus, die vernichtet wurden. 600.000 Tote in Kambodscha von 1969 bis 1973, dazu eine unbekannte Zahl in Laos; fast vier Millionen Tonnen Bomben wurden über den beiden kleinen Ländern insgesamt abgeworfen, die zu den ärmsten der Region gehören, doppelt soviel wie im Zweiten Weltkrieg in Europa und im pazifischen Raum. Fachwissenschaftler, die sich mit Ost- und Südostasien beschäftigen, legen in diesem Band die grundlegenden Fakten der geheimen Kriege der USA gegen Kambodscha und Laos dar und beleuchten damit die politische und moralische Verantwortung, die der ehemalige US-Außenminister Kissinger für Millionen Tote in Indochina trägt.