Alfred Meißner
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In seiner Zeit wurde der deutschböhmische Schriftsteller Alfred Meißner (1822–1885) bekannt durch seine bitterböse Anprangerung des österreichischen Kaiserreichs in den Romanen Schwarzgelb (1862–1864) und Die Kinder Rom's (1870). Hinzu kamen der Gedichtzyklus Žiška (1847) über die Hussitenkriege oder Dramen wie Das Weib des Urias (1851) über König David als heuchlerischen Tyrannen. Bis zum Zusammenbruch seiner revolutionären Hoffnungen 1848 gehörte Meißner zu den radikalsten Schriftstellern des Vor- und Nachmärz. Aufgrund eines Skandals setzte er seinem Leben ein frühes Ende: Ein Mitarbeiter Meißners beanspruchte die Autorschaft seiner Werke und bedrohte ihn mit Geldforderungen. Meißner wurde rasch vergessen, nur seine Erinnerungen an die letzten Jahre Heinrich Heines (1856) sind im Gedächtnis geblieben. Jeffrey L. Sammons erschließt Meißners Werk und Vita erstmals umfassend und berichtet über den bis heute dunklen Skandal am Ende seines Lebens. „Was ihn uns aber besonders werth und zu einer Zierde unserer Nation macht, das ist die Ueberzeugungstreue, die durch sein ganzes Leben geht, daneben zugleich dies rastlose Streben und Ringen einer echten Künstlernatur nach der Lösung immer neuer Aufgaben, nach immer größerer Vervollkommnung.“ (Luise Otto, 1867) „Auf Meißner kann ich mich verlassen wie auf Gold.“ (Heinrich Heine, 1851)