Die stille Gegenwart der Photographie
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Dieser Essay ist ein spannender Versuch, grundsätzliche Fragestellungen der fotografischen Kreation vorzustellen und sprachlich zu definieren. Der Ausgangspunkt der Untersuchung Lorne Carl Liesenfelds ist die Unterteilung des fotografischen Prozesses in das »Ich der Photographie« und das »Ich des Fotografen«. Beide „Persönlichkeiten“ haben nicht nur eine grundverschiedene Art, die Wirklichkeit zu betrachten – die eine stets überparteilich, die andere zwangsläufig subjektiv – sondern verschiedene Wertvorstellungen, ein andersartiges Erinnerungsvermögen sowie eine unterschiedliche Wahrnehmung der Zeit. Wenn das »Ich des Fotografen« und das »Ich der Photographie« zusammenfinden, dann entstehen Fotografien von bleibendem Wert, die Ausdruck der »Sphäre des persönlichen Sehens« des Fotografen sind.