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Handeln und Verursachen

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Wenn wir handeln, greifen wir in den Lauf der Welt ein und führen Veränderungen herbei, von denen wir zu Recht denken, daß sie ohne unser Zutun nicht einträten. Handelnde werden als Urheber eines Geschehens angesehen. Zugleich sind die mit Handlungen einhergehenden Körperbewegungen kausal in natürliche Verläufe eingebettet: sie haben Ursachen und Wirkungen. Die Studie versteht sich als Beitrag zu einer deskriptiven Metaphysik des Kausalitäts- und des Handlungsbegriffs. Der Neuansatz besteht darin, das Verhältnis der beiden Begriffe als eine Gleichung mit zwei Unbekannten zu behandeln. Dies geschieht anhand einer Gegenüberstellung der kausalen Handlungstheorie und der interventionistischen Theorie der Kausalität. Im ersten Kapitel wird die kausale Handlungstheorie, derzufolge Handlungen Körperbewegungen mit einer besonderen kausalen Genese sind, dargestellt und kritisiert. Es zeigt sich, daß die Rolle, die Kausalbeziehungen bei der Bestimmung des Handlungsbegriffs spielen, nicht geklärt werden kann, wenn man am weithin akzeptierten Prinzip vom nomologischen Charakter der Kausalität festhält. Die Auseinandersetzung mit diesem Prinzip steht im Zentrum des zweiten, kausalitätstheoretischen Kapitels. Dort wird gezeigt, daß es die von der nomologischen Auffassung geforderten strikten empirischen Kausalgesetze nicht gibt. Es entsteht ein kausalitätstheoretisches Vakuum, dessen Auffüllung das dritte Kapitel dient. Hier wird eine Theorie der Kausalität vorgestellt, die das Explikationsverhältnis von „handeln“ und „verursachen“ gegenüber der kausalen Handlungstheorie umkehrt: die interventionistische Theorie der Kausalität, derzufolge der Kausalbegriff nicht erläutert werden kann, ohne den Begriff des absichtlichen Eingreifens in natürliche Verläufe ins Spiel zu bringen. Zur Entkräftung von Standardeinwänden gegen diese Theorie wird sie in einer neuen Weise mit der kontrafaktischen Theorie der Kausalität kombiniert. So läßt sich ein begrifflicher Rahmen aufspannen, in dem die durch unser Zutun und die ohne unser Zutun geschehenden Veränderungen in der Körperwelt gleichermaßen Platz finden, ohne daß neben der gewöhnlichen Ereigniskausalität eine zweite Art von Verursachung („Akteurskausalität“) angenommen werden muß.

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