Der Einsatz komplexer leistungsdiagnostischer Testverfahren im modernen Spitzenfußball
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Der moderne Spitzenfußball wandelt sich unaufhaltsam; parallel zu den steigenden Wettkampf- und Trainingshäufigkeiten nehmen die physiologischen Anforderungen sowohl quantitativ als auch qualitativ weiter zu. Daher verwundert es nicht, dass die Thematik der Leistungsdiagnostik in den letzten Jahren eine zunehmende Bedeutung erfährt; so ist der Einsatz leistungsdiagnostischer Testverfahren zur Erfassung relevanter konditioneller Parameter der fußballspezifischen Leistungsfähigkeit mittlerweile gängige Praxis im Hochleistungsfußball der Männer und Frauen. Dennoch ist eine exakte Analyse geschlechtsspezifischer Unterschiede auf Basis der gleichen Messmethodik bis heute nicht erfolgt. Es besteht weder hinsichtlich der zu erhebenden Parameter noch der einzusetzenden leistungsdiagnostischen Testverfahren eine einheitliche Vorgehensweise. Allerdings bedarf es für die trainingswissenschaftliche und -praktische Leistungsdiagnostik entsprechender Verfahren, welche einen statistisch geprüften Beitrag zur Aufklärung von Leistungskomponenten leisten und sich sowohl an den geschlechts- und positionsspezifischen Anforderungen des Wettkampfs orientieren als auch hinsichtlich ihrer Aussagekraft den Gütekriterien wissenschaftlichen Arbeitens hinreichend genügen. Die zentrale Zielsetzung der Untersuchung ist es daher, geschlechtsspezifische Unterschiede bei Hochleistungsfußballern bezüglich leistungsdiagnostisch erhobener Schnelligkeits-, Kraft- und Ausdauerparameter exakt zu quantifizieren, um davon ausgehend mögliche Entwicklungspotenziale im Frauenfußball aufzeigen zu können. Hierzu erfolgt zunächst eine komparative Analyse der Anforderungsprofile im Männer- und Frauenfußball. Davon ausgehend werden elementare Aufgaben der trainingswissenschaftlichen Leistungsdiagnostik erläutert; basierend auf einer umfassenden Analyse der nationalen und internationalen Literatur werden tradierte leistungsdiagnostische Testverfahren im Fußball aufbereitet sowie hinsichtlich ihrer Testmethodik erläutert. Im empirischen Teil der Arbeit werden Mannschaften aus drei unterschiedlichen Leistungsklassen (1. Liga weiblich; 1. Liga männlich; Regionalliga männlich) mittels standardisierten und hinsichtlich der wissenschaftlichen Gütekriterien evaluierten Testverfahren diagnostiziert.