Vom Burgherrn zum Bürger

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Die ersten Herren von der Recke waren adelige Burgmänner der Grafen von der Mark in Kamen. Bereits zwei bis drei Generationen später sind sie in großer Zahl bezeugt und übernehmen bedeutende Funktionen in der Region, während sie Herrschaften in der Mark und im südlichen Münsterland innehaben. Einige von ihnen gehören dem Deutschen Ritterorden in Livland an. Einer erwirbt während der Reformation die große Herrschaft Neuenburg. Im 19. Jahrhundert spielen die Reckes nicht nur in den preußischen Stammlanden und in Kurland, sondern auch in Dänemark und Schlesien eine wichtige Rolle. Im Lauf der Geschichte wechselten mehr als 600 Güter durch ihre Hände. Heute existiert nur noch ein älterer landwirtschaftlicher Besitz in der Nähe von Minden, obwohl die Familie von der Recke zahlenmäßig nach wie vor umfangreich ist. Sie pflegt die Erinnerungen an ihre lange Geschichte und fühlt sich bestimmten aristokratischen Werten verpflichtet, hat sich jedoch zu einer bürgerlichen Familie gewandelt, was sich in den Berufen und den Heiratsentscheidungen ihrer Mitglieder zeigt. Dieser Übergang ist Teil des historischen Wandels. Die Erfahrungen des 20. Jahrhunderts, geprägt von zwei Weltkriegen und totalitären Systemen, führten zu schmerzlichen Verlusten und tragischen Verstrickungen für viele Familienmitglieder.