Nirgendwohin
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Als im März/April 1945 Hitlers Großdeutsches Reich immer kleiner wurde, trieben die NS-Schergen Tausende ungarische Juden auf tagelangen „Todesmärschen“ quer durch Österreich in das Konzentrationslager Mauthausen und viele Nebenlager. Drei Autoren aus dem Großraum Steyr haben das bisher kaum erforschte Schicksal dieser Menschen thematisiert. Aus vielen Einzelinformationen entstand ein fast einheitliches Bild der Todesmärsche durch Oberösterreich. So zogen durch das Ennstal ein großer Transport und mindestens vier kleinere Kolonnen. Für den Raum Steyr–Sierning gelang es, das Rätsel um das Massengrab zu lösen. Die Autoren interviewten zahlreiche Zeitzeugen. Einige davon, damals noch Kinder, hatten noch nie öffentlich über ihre Beobachtungen gesprochen. Im Mittelpunkt des Buchs stehen auch jene Bürger, die Zivilcourage bewiesen. Es waren meist Frauen, die trotz strikten Verbots und persönlichen Risikos die Qualen der Gepeinigten zu lindern versuchten. Weiters im Fokus stehen Täter aus den Reihen der Zivilbevölkerung. Welche Auswirkungen haben Ereignisse des Nationalsozialismus auf nachfolgende Generationen? Was ist notwendig, um eine Gedenkkultur neuen Formats und ein neues Handeln zu ermöglichen? Auch diesen Fragen stellen sich die Autoren.