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Die Studie untersucht sportliche Aktivitäten im Kontext der Geschichtsschreibung des Barock und erschließt bisher ungenutzte Quellen und Literatur. Sie nähert sich interdisziplinär der Historiographie der Alltagsrealität und lernt von der Kunstgeschichte, etwa durch den Begriff „architectura recreationis“. Die Schlösser und Gärten dieser Zeit wurden mit dem Ziel gestaltet, Bewegung, Unterhaltung und Spiel zur Förderung der Gesundheit zu ermöglichen, sofern es die Kriege zuließen. Die Jagd, als Hauptsportart des Adels, wurde durch die ständigen Kriege stark beeinflusst. Sportarten wie Reiten, Tanzen, Fechten und Schießen dienten in Ritterakademien der Repräsentation und Wehrertüchtigung der „leisure class“. Gleichzeitig wehrten sich unterprivilegierte Bauern und Bürger gegen die Ungerechtigkeiten der Adelsprivilegien. Prälaten und Kirchenmänner, die dem Adel angehörten, profitierten ebenfalls von diesen Privilegien und schufen liturgische Räume, die ihren Untertanen halfen, den oft erbärmlichen Alltag zu ertragen. Bei Festen und Feiertagen, die regional oft mehr Urlaubstage boten als heute, genossen Bürger und Bauern Tanz und sportliche Unterhaltung. Prediger unterstützten diese Aktivitäten und warnten vor Übertreibungen. Ärzte und Denker erkannten den Zusammenhang zwischen Bewegung und Gesundheit und empfahlen ein aktives Leben, während sie die Öffnung der Adelsgärten begrüßten und eine Gesundheitserziehung für alle forderten.
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Sport, Gesundheit, Erziehung im Zeitalter des Barock, Armin Ader
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- 2015
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