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Protagonistinnen werden während politischer Umbrüche und gesellschaftlicher Neupositionierungen oft zu mythischen Heldinnen, die in Musik, Literatur und Kunst symbolträchtig dargestellt werden und breites öffentliches Interesse wecken. Solche Frauengestalten fungieren als Erklärungsmodelle oder Indikatoren für aktuelle Phänomene. Dies geschieht seit der Antike, von biblischen Figuren wie Deborah und Judith über Jeanne d'Arc bis hin zu modernen Ikonen wie Janis Joplin und Madonna. Diese weiblichen Figuren sind oft mit komplexen gesellschaftlichen, politischen oder religiösen Diskursen verknüpft und markieren Momente erheblicher Erschütterungen. Die Ringvorlesung diskutierte reale und fiktive weibliche Identifikationsgestalten aus Literaturwissenschaft, Archäologie, Kunstgeschichte, Ethnologie und Musikwissenschaft. Ziel war es, heuristische Modelle zu entwickeln, um die diskursiven „Schwingungen“ dieser mythischen Gestalten zu erfassen, die Phänomene, mit denen sie verknüpft sind, und die Resonanzen, die sie hervorrufen. Dabei wurde auch die Rolle des Weiblichen im gesellschaftlichen Kontext und die Wandlungen, denen es unterliegt, beleuchtet. Themen wie Sappho, die Konstruktion von Staatsgründungsmythen, Kastratensänger und die Kunst der Anrufung wurden behandelt.
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Weibliche Mythen in Musik, Literatur und bildender Kunst, Helen Geyer
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- 2015
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