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Wildwuchs

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Berlin ist womöglich auch für gebürtige Berliner zu spröde, um wirklich zur Heimat werden zu können. Eine solche Erfahrung liegt jedenfalls dieser Autobiographie zugrunde. Ein Gefühl der existenziellen Unsicherheit wird hier vergegenwärtigt, das sich einnistet. Verantwortlich dafür ist nicht nur die Tristesse der Nachkriegszeit, sondern auch ein familiäres Trümmerfeld. Während der Schulzeit und auch weit darüber hinaus erregt, wie die Stadt zwischen Ost und West zerrissen wird. „1968“ gerät in der Studienzeit an der FU Berlin zum Kristallisationspunkt für politische und intellektuelle Aufbrüche. Persönlichkeiten wie Theodor W. Adorno, Peter Szondi, Gershom Scholem und Paul Celan erleuchten, bringen aber auch fast zur Verzweiflung. In den Brennpunkt rückt dabei Peter Szondi als Doktorvater mit all seiner Problematik. So wird diese Autobiographie großenteils zu einer intellektuellen Biographie, die Einblicke in die geistig-politischen Gärungsprozesse West-Berlins - einschließlich der Deutschlandpolitik - während der sechziger und siebziger Jahre vermittelt. Die sogenannte Heimatstadt musste schon verlassen werden, um vielleicht irgendwo heimisch zu werden.

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Wildwuchs, Helmut Pillau

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2015
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