Die Dimension Mitteleuropa in der Europäischen Union
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Alles in allem stellt das Buch einen Sammelband dar, wie ihn sich Integrationspolitiker wünschen: Klar im Konzept, geschrieben von Experten zum jeweiligen Thema, und trotz der Voraussetzungen eines Sammelbandes ohne Redundanzen sowie durch ein kohärentes Narrativ geprägt. (Peter Picher, Das Historisch-Politische Buch 3/2016) Im Raum zwischen Deutschland und Russland bzw. der Sowjetunion entstand im 20. Jahrhundert eine Reihe von Nationalstaaten, die ihre Position in Europa erst finden mussten. Die Mitgliedschaft in der Europäischen Union ermöglichte ihnen, Entscheidungsprozesse in der EU zu beeinflussen. In diesem Buch werden die historischen Rahmenbedingungen und Mitteleuropakonzepte analysiert, wobei zunächst besonders auf Deutschland eingegangen wird. Der mitteleuropäische Kontext der Innen- und Außenpolitik von Ungarn, Slowenien, Polen, der Slowakei und Österreich nach 1945 wird sodann aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. In zwei Kapiteln stehen spezielle Fragen zur Diskussion: die Position der Kirchen in Mitteleuropa während der kommunistischen Diktaturen und die Position Österreichs in Mitteleuropa. Daneben geht es auch um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Euro-Krise auf diesen Raum. Die aus verschiedenen europäischen Ländern kommenden Autoren dieses Buches betonen die Bedeutung Mitteleuropas in der Europäischen Union als Brücke zum Osten. Als Kontrapunkt gibt es auch eine kritische Auseinandersetzung mit dem „Phantom“ Mitteleuropa. Abschließende Essays weisen darauf hin, dass es zwar keine genaue geographische Definition dieser Region gibt, aber ihr Potential in der EU noch immer unterbewertet wird.