Perspektiven der Bildungsforschung
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20 Jahre ZSB – ein Gruß- und Dankeswort von Werner Helsper Sehr geehrter Herr Rektor, sehr geehrter Herr Staatssekretär, sehr geehrter Herr Müller-Bahlke, liebe Mitglieder und Mitarbeiter des ZSB, sehr geehrte Gäste und insbesondere sehr verehrte Mitglieder des Wissen- schaftlichen Beirates, vor allem liebe Friederike Heinzel als Beiratsvorsitzende. Fast auf den Tag genau vor zwanzig Jahren wurde das damalige Zentrum für Schulforschung und Fragen der Lehrerbildung – ZSL hieß es damals – feierlich eröffnet. Dem Fest ging eine nicht unerhebliche Gründungsarbeit voraus: Ich sehe Dagmar Wittsack, die bis heute die Verwaltung des ZSB umsichtig organisiert, dafür ganz herzlichen Dank, noch bei der Überprüfung der Sanierungsarbeiten in der alten Villa des ZSB. Eine ganze Reihe der Akteure der ersten Stunde sind auch jetzt hier im Raum versammelt. Lassen Sie mich – ohne den Anteil Anderer schmälern zu wollen – zwei Personen der ersten Stunde hervorheben und das mit einem kleinen Gedankenexperiment verbinden: Stellen Sie sich vor, ein Professor der Sozialpädagogik und ein Physikprofessor treffen sich, um weitreichende universitäre Strukturentscheidungen oder die Fusion von Hochschulen zu beraten. Aufgrund dieser objektiven Daten lassen sich Hypothesen entwerfen, was wahrscheinlich und unwahrscheinlich wäre. Ich denke, eine der als äußerst unwahrscheinlich verworfenen Lesarten wäre, dass es dabei zur Gründung eines Zentrums für Schulforschung und Fragen der Lehrerbildung kommen könnte. Genau das ist geschehen. Wir verdanken diese Gründung damit einem Erziehungswissenschaftler, Hans-Uwe Otto – damals Rektor der Pädagogischen Hochschule in Halle – der einen umfassenden Blick auf das Bildungs- und Erziehungssystem hatte und hat und der zukunftsweisende Entwicklungen nahezu „wittern“ konnte. Und einem Physikprofessor und damaligen Rektor der Martin-Luther-Universität Gunnar Berg, dessen Interesse für Fragen der Bildung und der Schule schon als Passion zu bezeichnen war und ich denke: auch heute immer noch ist. Für die Gründung eines Zentrums für Schulforschung und Fragen der Lehrerbildung also eine auf den ersten Blick extrem ungünstige und beim zweiten Blick eine extrem glückliche Konstellation. Diesen beiden Protagonisten der ersten Stunde verdankt das Zentrum seine Entstehung. Beide sind im Übrigen entweder als langjähriges Mitglied im Direktorium des ZSB oder als langjähriger Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats auch nach der Gründungsphase für das Zentrum ungemein wichtig geblieben. So wurde das damalige ZSL in den 1990er Jahren regelrecht zu einem Modell, an das viele dann erfolgende Zentrumsgründungen an anderen Universitäten anschlossen. Und Hans-Uwe Otto hat uns – noch in der Gründungsphase – bereits auf die Fährte gesetzt und uns auch zugetraut, einen Paket-Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft nicht nur einzureichen, sondern auch erfolgreich zu gestalten.