Personalität, Moralität und die Frage nach dem guten Leben
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Ziel der vorliegenden Studie ist es, den Zusammenhang zwischen Person sein, moralisch sein und der Frage nach dem guten Leben aufzuzeigen. So verweist die Frage der alten Griechen auf einen zentralen Aspekt unseres Personseins: Wir verfügen über Bewusstsein von uns selbst und unserem Leben. Daher haben wir auch unvermeidlich ein Interesse daran, zu wissen, wie wir möglichst gut leben können -- wir reflektieren und bewerten unser Handeln, Fühlen und Urteilen. Anhand der Theorie Harry G. Frankfurts wird dieses evaluative Selbstverhältnis als zentrales Merkmal des Personseins herausgestellt. Seine Konzeption der Sorge sowie der Begriff der volitionalen Notwendigkeit nimmt die Frage nach dem guten Leben in ihrer existentiellen Bedeutung auf. Die praktische Relevanz des Moralischen ist durch die Formulierung von moralischen Gesetzen, Rechten oder Pflichten nicht einfach gegeben, sondern hängt maßgeblich von der authentischen Aneignung moralischer Inhalte ab. Gute Gründe für moralische Ansprüche ergeben sich selten durch die Betrachtung moralischer Normen oder allgemeiner Prinzipien, sondern aus exemplarischen Narrativen des „echten“ Lebens und den darin antizipierten Vorstellungen des Guten.