Frequenzmoduliertes Szenario
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„Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien.“ Dass der Künstler und Hörspielautor Eran Schaerf zu denen zählt, die gerne diesen wohl berühmtesten Satz von Niklas Luhmann zitieren, wäre zunächst nicht unbedingt bemerkenswert. Doch wer sich mit Schaerfs Werk auseinandersetzt, könnte Luhmanns Diktum durchaus als einen möglichen Ausgangspunkt für das Projekt FM Scenario wählen und sich der Einschätzung annähern, dass der Künstler nicht weniger als die Realität der Massenmedien zum Gegenstand seiner Feldforschung erhoben hat. Voraussetzung ist ein Verständnis von Massenmedien, das diese nicht auf Programme und technische Verbreitungswege reduziert, sondern in den Kontext gesellschaftlicher und sozialer Gefüge rückt: Massenmedien stellen demnach, kurz gesagt, gesellschaftliche Öffentlichkeit her und erfüllen Bedürfnisse verschiedentlicher Orientierung. Eine umfassende Generierung und Präsentation breiter publizistischer Angebote setzt die Existenz sozialer und ökonomischer Organisationen voraus, die sich unter Marktbedingungen stabil oder – konsequenterweise kapitalistischem Gesetz folgend – expansiv behaupten können. Diese Medienorganisationen erfüllen einerseits einen gesellschaftlichen Funktionsauftrag, andererseits verfolgen sie eigene ökonomische, strukturelle und politische Interessen. (Herbert Kapfer) Mit Beiträgen von Pauline Boudry / Renate Lorenz, Julian Doepp, Heike Geissler, Herbert Kapfer, Christine Lemke, Hanne Loreck, Sven Lütticken, Eva Meyer, Yigal Shalom Nizri, Annelie Pohlen, Gerald Raunig, Hans-Rudolf Reust, Margit Rosen, Eran Schaerf, Felix Stalder und Andrea Thal. Design: Flo Gaertner / Magma. „FM-Scenario – Die Stimme des Hörers“ (2012–2015) ist eine Produktion von a production e. V., Berlin und dem Bayerischen Rundfunk/ Hörspiel und Medienkunst, in Kooperation mit Etablissement d'en face, Brüssel; Hartware MedienKunstVerein, Dortmund; Haus der Kulturen der Welt, Berlin; Les Complices*, Zürich; Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt und dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe. Das Projekt wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Funded by Kulturstiftung des Bundes (German Federal Cultural Foundation).