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Die antike Laokoon-Gruppe regt zu vielfältigen Deutungen an. Dieses Meisterwerk, das von Plinius d. Ä. geschätzt wird, zeigt den Todeskampf eines Priesters und seiner Söhne, die von Schlangen überwältigt werden. Für Winckelmann und Lessing verkörpert die Gruppe ein Leiden, das durch Beherrschung und Schönheit gemildert wird. An den Akademien der Frühen Neuzeit gilt sie als Muster des Affektausdrucks, wobei dem Priester Schmerzensschreie zugeschrieben werden, die Vergil in der Aeneis erwähnt. Diese barocke Sichtweise bleibt über 250 Jahre stabil, bevor sie durch das neoklassizistische Ideal der Affektdämpfung abgelöst wird. Eine Monographie stellt nun diese weitgehend vergessenen Schichten der Überlieferung dar. Neben dem semiotischen Kunstvergleich, der ab dem 18. Jahrhundert prägend wird, werden zahlreiche weitere Gesichtspunkte und Fragen behandelt. Das Buch untersucht die künstlerischen Reflexe des Laokoon-Mythos vor der Wiederentdeckung sowie die Entwicklung einer unabhängigen Laokoon-Ikonographie im 16. und 17. Jahrhundert. Besonders betont wird die Bedeutung des Laokoon-Exemplums in der Kunst und Kunsttheorie der Gegenreformation sowie an den Kunstakademien von Rom und Paris. Zudem werden bisher unberücksichtigte Materialbestände und entlegene Bildquellen aufgearbeitet. Quellenzitate aus verschiedenen Sprachen wurden vollständig ins Deutsche übertragen.
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Laokoon in der Frühen Neuzeit, Christoph Schmälzle
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- 2018
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- (Hardcover)
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