Insel der Frauen
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Im Sommer 1914 ziehen die Männer einer abgelegenen bretonischen Insel in den Krieg, und zurück bleiben bloß Kinder, Alte und die Frauen. Und der junge Maël, der dank seinem Klumpfuß nicht kriegstauglich ist. Den Frauen obliegt es nun, die Lasten des Alltags ganz alleine zu bewältigen. Doch neben der harten Arbeit und der Sorge um ihre Angehörigen im Krieg empfinden es manche auch als Befreiung, ihr Leben selbst, ohne ständige männliche Bevormundung, in die Hand nehmen zu können. Auch für Maël bedeuten diese Umwälzungen eine Erlösung. Endlich ist er nicht mehr nur der Krüppel, der Außenseiter, von seinem Vater schikaniert. Und da man ihn als Postboten verpflichtet hat, fällt ihm eine Schlüsselrolle im insularen Kriegsalltag zu. Er bringt Nachrichten von der Front – oder auch nicht, wenn sie ihm allzu bedrückend erscheinen. Und nach und nach beginnen sich die Frauen zudem, für ihn als das letzte auf der Insel verbliebene männliche Wesen zu interessieren, wenn sie Trost brauchen, Zärtlichkeit suchen oder körperliche Nähe. Nicht lange, und Maël fängt an, seine Machtposition zu genießen, zumal der Krieg sich hinzieht. Doch irgendwann ist auch das vorbei... Nach »Tatort Tahiti« ist es bereits das zweite Mal, dass Didier Quella-Guyot (Text) und Sébastien Morice (Zeichnungen) einen entlegenen, isolierten Schauplatz wählen für ein Drama in exotischer, wenn nicht extremer Besetzung. Das alles angesichts der Schrecken eines fernen, unfassbaren Krieges und ihrer verstörenden Auswirkungen auf jeden Einzelnen. So entsteht eine packende Geschichte gemischter Gefühle, die lange nachhallt – vor einer faszinierenden Landschaft im Hintergrund, voller betörend schöner Bilder.