Schloss Dieskau und die Familie von Rauchhaupt

Die Schlossanlage Dieskau geht zurück auf eine mittelalterliche Burganlage, die sich über Jahrhunderte im Eigentum der gleichnamigen Adelsfamilie befand. Mehrfach stellten die von Dieskau die Burghauptleute der Moritzburg bzw. der Burg Giebichenstein. Nach dem Erlöschen der Dieskauer Stammlinie kam der Besitz im ausgehenden 18 Jahrhundert an den Kanzler der Universität Halle, Carl Christoph von Hoffmann, der unter anderem einen Landschaftspark in Dieskau anlegen ließ. Nach der Enteignung der letzten Besitzer 1945 wurde das Schloss als Schule genutzt, bis es Jahrzehnte leerstand. Mitte der 1990er Jahre galt es offiziell als „völlig verfallen“. 1997 erwarb die Familie des Restaurators Thymo von Rauchhaupt die desaströse Anlage, um sie als Ort von Gastronomie, Kultur und Veranstaltungen wiederzubeleben. Das Adelsgeschlecht der von Rauchhaupt war seit etwa 1300 im heutigen Saalkreis ansässig. Im ländlichen Umfeld von Halle gehörten den Rauchhaupt zeitweise eine Vielzahl von Gütern und Schlössern, dazu zählten Brachstedt, Höhnstedt, Sagisdorf, Reideburg, Hohenthurm, Queis, Oppin, Niemberg und Trebnitz.