Der Salzburger Pressefotograf Franz Krieger (1914-1993)
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Im Jahr 2008 erschien als 24. Band der Schriftenreihe der Stadt Salzburg der Fotoband „Der Salzburger Pressefotograf Franz Krieger (1914–1993). Bildberichterstattung im Schatten von NS-Propaganda und Krieg“, herausgegeben von Peter F. Kramml und Roman Straßl, dem Enkel Kriegers und Erben seines Fotoarchivs. Dr. Roman Straßl übergab anlässlich des Erscheinens des Buches das Fotoarchiv Krieger an die Stadt Salzburg und dessen Stadtarchiv. Der Salzburger Geschäftsmann und Fotograf Dkfm. Franz Krieger hatte mit rund 35.000 Negativen ein umfangreiches fotografisches Werk hinterlassen und damit Ereignisse der Zwischenkriegszeit, des Zweiten Weltkriegs sowie aus der Zeit von Wiederaufbau und Wirtschaftswunder dokumentiert. Davon wurden mehr als 750 Motive für das Buch ausgewählt und ausführlich kommentiert, darunter zeitgeschichtlich besonders wertvolle Unikate, wie vom „Anschluß“ oder der Salzburger Bücherverbrennung am 30. April 1938. Die Bedeutung der Fotografien Kriegers wurde 2011 durch die Versteigerung eines Albums aus seinem Besitz in den USA und begleitende Internetreportagen im „Lens-Blog“ der New York Times und durch Spiegel-Online weltweit bekannt. Durch das im Jahr 2009 gestartete große Projekt zur Erforschung der Ge- schichte der Stadt Salzburg in der NS-Zeit wurde auch über die Geschichte zahlreicher Krieger-Bilder und die Schicksale der Abgebildeten viel mehr bekannt, als dies vor acht Jahren der Fall war. Personen konnten nunmehr identifiziert werden und die Bedeutung von Aufnahmen, die Franz Krieger als Mitglied einer Propagandakompanie gemacht hatte, wurde von der Forschung neu bewertet. Erschütternd sind auch die nunmehr bekannten Schicksale von jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, deren Geschäfte Franz Krieger nach den Zerstörungen in der Reichskristallnacht dokumentiert hatte. Während das Bildmaterial des Buches weitgehend unverändert belassen werden konnte, wurden die Bildtexte und Erläuterungen überarbeitet, so dass nach acht Jahren nunmehr eine auch inhaltlich deutlich verbesserte Auflage des Fotobandes vorliegt.