Der Blaudruck in Lippe
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„In Schwalenberg gab es damals die letzte Blaudruckwerkstatt des Landes. Neben der Haustür des Blaudruckers Kleinsorge hing ein blau gedrucktes Firmenschild, und wenn man in seinen Geschäftsraum eintrat, um mit ihm über sein Handwerk zu sprechen, musste man auf blau gedrucktem Stuhlkissen Platz nehmen. Die Tischdecke, die Fenstervorhänge, die Sofadecke – alles hatte er selber bedruckt. Auf der Innenseite der Schranktür hing ein Mustertuch, aus dem sich die Kunden ein Muster aussuchen konnten …“ Gertrud Sprenger schrieb das vorliegende Buch 1948 als Staatsexamensarbeit. Sie behandelte das Thema unter volkskundlichen und historischen Gesichtspunkten. In den Archiven fand sie ein so reiches Material zum Aufstieg und Niedergang der Schwarz- und Schönfärberzunft seit dem 17. Jahrhundert, dass es lohnend erschien, die Geschichte dieses Handwerks zu verfolgen. Das Blaudrucker-Handwerk ist inzwischen weitgehend ausgestorben, mit diesem Buch aber wird die Erinnerung daran wach gehalten. Die über 200 Abbildungen von Blaudruckmuster-Modeln, die größtenteils längst vernichtet sind, machen den besonderen Reiz dieses informativen Bildbandes aus und verdeutlichen die beschriebene Druck- und Färbetechnik sehr anschaulich.