Wilhelm von Humboldt
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Der preußische Adelige Wilhelm von Humboldt (1767–1835) wird heute vor allem mit dem Stichwort „Bildung“ in Verbindung gebracht. Er gilt als Stifter des humanistischen Gymnasiums und Gründer der Berliner Universität, die später in Humboldt-Universität umbenannt wurde. Ob als Bildungsreformer, Gelehrter, Sprachphilosoph oder Politiker – Humboldt war durchdrungen von einem zutiefst humanistischen Menschen- und Gesellschaftsbild. Sein Glauben an das Individuum und die freie Entfaltung der Kräfte prägten sein gesamtes Denken und Handeln. Er lebte im Kreise von Goethe und Schiller, die gemeinsame Liebe zu den alten Griechen wurde bestimmend für die Weimarer Klassiker. Das thematische Spektrum, das Humboldt als Forscher und Schriftsteller abdeckte ist eindrucksvoll, ähnlich das seiner politischen Aktivitäten. Humboldt war überzeugt davon, dass Entscheidendes nicht durch ein einzelnes Werk vollbracht werden könne, sondern dass dazu die Entfaltung aller Fähigkeiten und Kräfte nötig sei. In diesem Sinne verstand er sein Leben als Werk. Dieser Intention folgt das neue Buch von Michael Maurer. Gut lesbar und verständlich zeichnet der renommierte Kulturhistoriker das Leben des Universalgenies nach und lädt ein, Humboldt und sein Werk neu zu entdecken.