Angst vor Freiheit

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Wir haben heute mehr Freiheiten als je zuvor, und das Individuum in der westlichen Gesellschaft hat die Möglichkeit, sein Leben selbst zu gestalten. Diese Freiheit, die über Jahrhunderte erkämpft wurde, zeigt sich in der Postmoderne als eskalierende Herausforderung, die Angst auslöst. Sie ist allumfassend und hinterfragt viele Gewissheiten. Das heutige Individuum muss ständig Entscheidungen in zentralen existenziellen Kategorien treffen: Geschlecht, Sexualität, Lebensentwurf, Werte und sogar der Tod sind Optionen, die geregelt werden müssen. Philosophie, Psychoanalyse und Literatur beleuchten die Angst vor dieser Freiheit und stellen die Frage nach ihrem interdisziplinären Verhältnis. Wie reflektieren literarische Werke von Schimmang, Handke, Hilbig und Krauß die Freiheitsangst, und wie stehen sie im Kontext der Theorien von Kierkegaard, Sartre, Yalom und Bieri? Das Buch untersucht, wie die radikalen Brüche der deutschen Geschichte in den letzten vierzig Jahren, wie die 1968er-Bewegung und der Mauerfall, das literarische Erzählen und das theoretische Nachdenken über die Angst vor Freiheit beeinflussen. Es bietet einen Beitrag zur aktuellen Diskussion über die Freiheitsangst im Land der German Angst.