Hermann Pünder
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Hermann Pünder, als Oberbürgermeister von Köln und Oberdirektor des Frankfurter Wirtschaftsrates während der Wiederaufbauphase im Schatten Konrad Adenauers und Ludwig Erhards stehender Gründervater der zweiten deutschen Republik, hatte auch bereits in der ersten zentral bedeutsame Funktionen inne. Erst nach dem Ersten Weltkrieg in die Reichsverwaltung eingetreten, arbeitete Hermann Pünder zunächst im Finanzministerium, bevor er von Hans Luther in die Reichskanzlei geholt wurde, wo er mit 38 Jahren zum Chef und Staatssekretär aufstieg. Nach Luther (parteilos) diente Pünder den Reichskanzlern Wilhelm Marx (Zentrum), Hermann Müller (SPD) und Heinrich Brüning (Zentrum) als deren Spitzenbeamter. Wie ist eine solche Karriere möglich gewesen? Wie hat sich Pünder zu den wechselnden Mehrheitskonstellationen gestellt und halten können? War er – wie viele aus dem Kaiserreich übernommene Beamte – ein „im Herzen“ Monarchist gebliebener, äußerlich angepasster „Vernunftrepublikaner“ oder ein überzeugter Anhänger der Weimarer Republik? Hat er noch unter Brüning dieser Republik zu dienen gesucht oder bereits ihren „Totengräbern“ Vorschub geleistet? Die vorliegende Studie sucht diese und andere Fragen, durch akribische Arbeit mit dem überlieferten Quellenmaterial zu beantworten. Sie liefert das Bild eines hoch effizient arbeitenden Christlichen Demokraten, der sich zu Recht hohes Ansehen auch bei Anhängern anderer politischer Richtungen erworben hat.