Die Nachhaltigkeit der Genossenschaftsbanken
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Häufig wird ohne besondere Begründung Genossenschaftsbanken eine inhärente Orientierung ihrer Strategien an Nachhaltigkeit attestiert. Im Rahmen näherer Analysen stellt sich jedoch schnell heraus, dass die Konkretisierung des Nachhaltigkeitskonzepts im Bankenkontext sowie seine Konsequenzen für die Bankstrategie nicht so einfach feststellbar und in der Umsetzung nicht selten diffus sind. Dies ist der Ausgangspunkt für die Dissertation von Florian Klein, der sich mit den theoretischen Grundlagen von Nachhaltigkeit auseinandersetzt, eine Primärerhebung bei den Genossenschaftsbanken bezüglich ihrer Nachhaltigkeitsleistungen durchführt sowie konkrete Schlussfolgerungen für das Nachhaltigkeitsmanagement von Banken ableitet. Er kommt zu dem Ergebnis, dass es sich bei der Nachhaltigkeit nicht um eine Kernkompetenz von Banken handelt. Genossenschaftsbanken sollten Nachhaltigkeit vielmehr als flankierendes Differenzierungsmerkmal in die MemberValue-Strategie integrieren, die ihr zentrales Alleinstellungsmerkmal darstellt. In der empirischen Untersuchung zeigt sich, dass die Genossenschaftsbanken im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten unterschiedliche Wege und Schwerpunkte wählen, die Florian Klein in sieben Leistungskategorien strukturiert. Auf dieser Grundlage kann er Prioritäten von Handlungsfeldern herausarbeiten. Dies sind die Zuordnung des Nachhaltigkeitsthemas an eine verantwortliche Stelle, eine zielgerichtete Kommunikation der Nachhaltigkeitsmaßnahmen, das ökologische Engagement in der Region, eine zielgerichtete Nutzung der sozialen Medien, ein Beratungsangebot im Internet sowie das Angebot nachhaltig ausgerichteter Anlageprodukte mit regionalem Fokus. Drei Genossenschaftsbanken werden in Best-Practice-Fallstudien näher analysiert. Die vorgelegten Ergebnisse sind neu, sie ermöglichen Vergleiche konkreter Strategien sowie die Ableitung von umsetzbaren Konzepten. Univ.-Prof. Dr. Theresia Theurl