Reiseziel Mare Balticum
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Was suchten Reisende um 1800 in den nordosteuropäischen Ostseeregionen, die keineswegs zu den klassischen Reisezielen zählten? Was fanden sie, welche Erfahrungen machten sie, was konnten sie mit in die Heimat nehmen? Die vorliegende Darstellung deutscher und französischer Reiseberichte des Ostseeraums im 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts belegt, dass es sich bei diesen Regionen keinesfalls um „touristisches Niemandsland“ handelte –wie die Forschung zumeist konstatiert. Eine überraschend beachtliche Zahl an Reiseberichten, Reisetagebüchern und Korrespondenzen beweist das Gegenteil – und das zum Teil von prominenten Zeitgenossen wie Johann Gottfried Seume, Ernst Moritz Arndt oder Johann Georg Kerner. Aus Frankreich stießen Reisende wie Jean-Pierre Guillaume Catteau-Calleville, Elisabeth-Louise Vigée-Lebrun oder Germaine de Staël in den Ostseeraum vor. Anhand dieser Reiseschilderungen über Skandinavien, Russland und die baltischen Länder zwischen 1750 und 1815 veranschaulicht die Autorin Imaginationen von Nördlichkeit, Raumkonzepte und Formen der kulturellen Begegnung. Die aufgedeckten Spuren einer „Symbolik des Ostseeraums“ belegen die Einbindung dieser maritimen Region in die Diskurse der Zeit an der Schwelle zum Tourismus.